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 E 65
RZ 85
RZ 96
Falt
Eski
Falt-Kanu
Single 2000

KS 75
Z 80

Vergleichstabelle aller Pouch Boote
Zubehör

 



Zubehör

Segel
Spritzdecken
Packsäcke
Auftriebskörper
Steuer
Bootswagen
Decksluken

 

Segel

Pouch Segel (Großsegel und Fock aus Baumwolle, teilbarer Holzmast)
Dieses Segel stammt noch aus Vorwendezeiten, es hat laut verschiedenen Kommentaren gute Segeleigenschaften, ist aber durch die verwendete Baumwolle sehr pflegebedürftig und die Segelfläche reicht vielen "Profis" nicht aus. mehr Infos...

Pacific-Segel (Großsegel und Fock aus Polyant, Aluminium-Mast)
Neu: jetzt auch mit Rollfock!

aus USA-Produktion, wird durch Pouch importiert. Viele gute Detaillösungen, genausogut wie das Klepper S4 oder sogar noch besser (ebenfalls Kommentaren zufolge). Die Segelfläche ist grösser als beim Pouch Segel.

Ein Kommentar zum Pacific-Segel von Sebastian Heine:
Ich selbst fahre dieses Segel auf dem RZ96. Leider bin ich kein erfahrener Segler und kann nicht allzuviele Tips geben. Aber ich bin schon auf dem Mälarsee in Schweden damit gefahren, und habe einigen Respekt vor den Segeleigenschaften des Bootes bekommen: man erreicht mit diesem Segelsatz ganz ungeahnte Geschwindigkeiten.
Hier ein paar erfolgreich ausprobierte Ideen:
1. Die Seitenschwerter wurden samt Querträger unverändert vom alten Segelsatz übernommen. Das reicht nicht: Die Belastung wird bei vernünftigem Wind viel zu groß. Mir sind beide Schraubverankerungen der Seitenschwerter ausgebrochen. Abhilfe schuf Umwickeln mit Glasfaser und bestreichen mit Acrylharz. Dann ging´s wieder.

2. Der Mast steht genau wie beim alten Segelsatz im Seglerwinkel des 3er Spantes. Der Mastfuß in dem der Mast steht muß mit einer kräftigen Metallplatte unterlegt werden. Der Mast arbeitet sich sonst durch den Bootsrumpf. Der 3er Spant sollte ebenfalls mit Glasfasern verstärkt werden. Er verbiegt sich sonst dauerhaft (besonders in Verbindung mit dem Wasser das ich beim Segeln immer im Boot hatte)

3. Ich empfehle die Anfertigung einer Ruderpinne mit Ausleger! Ohne Pinne bist Du aufgeschmissen: Du kannst nicht schnell mal ausreiten und mußt Ewigkeiten mit schiefer Hüfte dasitzen! Das klingt vielleicht etwas lächerlich, aber vergiß den blöden Gummisitz nicht. Da drauf sitzenzubleiben bei Schräglage ist nicht einfach!

4. Man sollte möglichst zu zweit fahren. Wenn es nötig ist kommt man sonst nie schnell genug an Mast und Segel und muß kentern. Mit Pinne hat man allerdings bessere Karten.

5. Ich empfehle ein größeres Ruder und größere Seitenschwerter. Der gute Geradeauslauf wird einem bei der Wende sonst zum Verhängnis.

6. Die Seitenschläuche haben mich mehrmals vorm Kentern bewahrt. Beim RZ85 muß man sicherlich auf der Hut sein.

7. Sehr zu empfehlen ist auch ein Spritzschutz. Wenn die Wellen etwas größer sind bohrt man sich ständig mit dem Bug hinein und sammelt jede Menge Wasser auf. Der Klepperspritzschutz hat extra für den Mast ein Loch mit einem aufgeklebten Schlauchstück, das dann um den Mast zugebunden wird. Das ist leicht nachzubauen, denn da vorne hat der Pouch-Spritzschutz eine Verstärkung aus Gummi, worauf sich leicht ein Stück Mopedschlauch aufvulkanisieren läßt.

8. Bei meinem Segelsatz habe ich noch einen Baumniederholer angebracht. Außerdem noch einige Führungen und Seilklemmen für die Leinen des Vorsegels. Das hat sich sehr bewährt. Ich hoffe ich habe Dir nicht die Lust auf den Segelsatz genommen. Auf dem Mälarsee waren immer hohe Wellen (so um 1m von Tal bis Kamm) und recht kräftiger Wind. Vielleicht sind viele Punkte die für mich sehr wichtig waren auf dem Bodensee gar nicht so nötig. Jedenfalls ist ein so großes Segel auf dem Faltboot eine sehr aufregende Sache und wenn man ein bißchen Bastelei nicht scheut, kann man das kleine Faltkajak ganz ordentlich übers Wasser jagen.

 

Spritzdecke

Sitztüten (DDR-Produktion)
Eine einteilige Spritzdecke aus gummierter Baumwolle mit sogenannten Sitztüten: Öffnungen in der Decke, die seitlich geschlossen werden. Die Befestigung am Boot erfolgt mit Druckknöpfen am äusseren Waschbordrand. Maximal als Spritzschutz geeignet, da die Druckknöpfe nur geringes Gewicht aushalten. Allerdings kann man mit Eigenarbeit die Befestigung verbessern ...

Zweiteilig: Persenning und Spritzschürze (seit ca. 1993/94)
Nach der Wende wurde eine wirklich brauchbare zweiteilige (Einer) bzw. dreiteilige (Zweier) Decke produziert. Die Persenning wird mit Hilfe der Spantenschrauben und der Flügelmuttern an das Waschbord angeschraubt und hält so grössere Wellenkräfte aus. Auf der Persenning befinden sich Cockpitöffnungen mit einem festen Süllrand, die mit einer extra Spritzschürze verschlossen werden.
Diese Decke ist m.E. grossgewässertauglich.

Einteilig mit wasserdichtem Reissverschluss (seit 1999)
Eine einteilige Spritzdecke mit Kamin und von der Cockpitspitze bis zur Kaminoberkante verlaufendem wasserdichten Reißverschluß! Farbe: Schwarz-Rot.
Die Befestigung am Süllrand ist allerdings beim von mir bisher gesichteten Messe-Prototypen (Februar 1999) für den E65 sehr provisorisch: Bis etwa zur Mitte der Decke gibt es außer dem altbekannten Überwurf an der Cockpitspitze keinerlei Verbindung zum Boot, d.h. die Decke flattert quasi frei herum, jede Menge Wasser kann eindringen. Ab der Mitte wird die Decke aber am Süllrand mit den Flügelmuttern der Spanten befestigt, die Löcher sind mit Ösen verstärkt.

Laut Ingolf Nietschke, dem Pouch-Chef, ist das gezeigte Modell ein Vorserien-Modell, extra für die Messe gebaut. Detailverbesserungen sind v.a. bei der Cockpit-Befestigung geplant: Hier soll am Abschluß der Spritzdecke ein Gummi eingenäht werden, der die Decke zuverlässig unterhalb des Waschbordes hält (ähnlich der nicht mehr hergestellten Arctis-Version der Klepper-Decken). Wenn dies gelingt, kann diese Decke wirklich empfohlen werden.

 

Fremdhersteller
Sowohl Zölzer als auch Helmi-Sport bieten mehrteilige Spritzdecken an. Mehrteilig heißt, die Spritzdecke besteht aus der Persenning und extra Spritzschürzen, die mit Hilfe von Süllrändern (ähnlich wie bei Festbooten) befestigt werden. Für Großgewässerfreunde sind diese Decken absolut zu empfehlen. Beide Hersteller fertigen nach Maß und können auch Extrawünsche berücksichtigen.

 

Packsäcke

Baumwolle (DDR-Produktion)
Stangentasche und Hautrucksack sind aus festem Segeltuch geschnitten. Die Stangentasche kann längsseits zu zwei Dritteln geöffnet werden und wird mit einer Zickzack-Schnürung verschlossen. Sie hat PVC-Verstärkungen an beiden Enden und am offenen Ende einen Riemen, der gern abreißt. Der Hautrucksack läßt sich durch die ungepolsterten Schultertragegurte eher unangenehm über längere Strecken tragen.
Je nach damaliger Versorgungslage sind diese Säcke aus wirklich festem Segeltuch oder fallen langsam auseinander. Für umfangreiches Reisegepäck (3 Paddel, Bootswagen, Schwimmwesten, Reparaturbeutel) finde ich die Säcke sehr eng geschnitten, aber ausreichend.

Cordura (seit ca. 1994)
Ebenfalls aus Stangentasche und Hautrucksack bestehend, kann der Hautrucksack mit der Stangentasche gekoppelt werden. Trotz der gepolsterten Schultertragegurte an der Stangentasche lässt sich dieses Gebilde schlecht über längere Strecken tragen: es ist einfach zu lang und schlägt beim Gehen zu oft gegen Kniekehlen und Waden. Beide Säcke werden aus blauem Cordura (ca. 700 den) gefertigt.

 

Auftriebskörper

Gummiblasen (DDR-Produktion)
Auftriebskörper sind wichtig im Kenterfall, um das vollgelaufene Boot samt Ladung über Wasser zu halten. Die Gummiblasen bestehen aus grauem Gummi, sind grob dreieckig geformt und werden über einen ca. 1.5m langen Schlauch aufgeblasen. Ihre Form entspricht nur ungefähr dem Innenraum in Bug und Heck, so daß man die Blasen am besten während des Aufbaus im Boot verstaut und dort aufbläst, so dass sie sich dem Bootsinnern anpassen können.

Mittlerweile gibt es neue Auftriebskörper, die ich jedoch noch nicht getestet habe ...

Kenterversuch im Schwimmbad
Peter und das Boot - Tauchversuch mit oder ohne Auftrieb?

 

Steuer

"Senknorm" (DDR-Produktion) [Foto]
einfaches, aber brauchbares mehrteiliges Steuer aus Aluminiumdruckguss. Das Steuerblatt kann nur bedingt hochgezogen werden (um z.B. bei einer Brandungslandung oder beim Rückwärtsfahren nicht im Wege zu sein).

Kühnisch (aktuelle Produktion)
In einer kleinen, aber feinen Firma in Luckenwalde, Brandenburg baut Heinz Kühnisch neben Bootswagen sogenannte Umklappsteuer aus Edelstahl und Aluminium, die um 270° geschwenkt und auf das Oberdeck geklappt werden können. Die Steuerblätter sind lang und schmal, die Verarbeitungsqualität sehr gut. Diese Steuer können sowohl für die alte Steueraufnahme (Aluminiumdruckguss-Schiene) als auch für die neuen Aufnahmen (Edelstahl, etwas um die Haut greifend) gefertigt werden. Grosser Tip!


Steuerbock (DDR-Produktion) [Foto]
Eine waagerechte Holzleiste dient als Fussteuer. Etwas unpraktisch mit Gepäck im Cockpit, aber sehr einfach und verlässlich.

Gummisteuer (DDR-Produktion) [Foto]
Ich habe nie verstanden, wie dieses Gebilde "vorschriftsmässig" aufgehängt wird, bis ich ein Bild sah.
Zitat aus der DDR-Gebrauchsanleitung:
"Steuer-Gummi ist die bisher bewährteste für "Einer-Faltboot", zwei halbsteigbügelähnliche Fußrasten dienen zur Aufnahme der Füße. Das Gummiseil wird seitlich an dem Spant 2 eingehakt. [...]
Beim Wegnehmen der Füße geht durch die Vorspannnung des Gummiseils das Steuerblatt (Senknorm) in die Ausgangsstelle zurück. Daher erfolgt kein Verkrampfen der Füße."

SteuerpedaleKühnisch-Steuerpedale (ab ca. 1994)
Fusspedale, die auf einer eigenen Schiene auf der Bodenleiter befestigt werden können und somit längs verstellbar sind. Scheinen gut zu funktionieren, obwohl ich noch keine eigenen Erfahrungen damit gemacht habe.

 

 

Bootswagen

Bootswagen LK1 (Foto)
teilbares Holzgerüst. Leider keine eigenen Erfahrungen.


Kühnisch-Bootswagen
Dieser Bootswagen wird aus Edelstahl und Aluminium gefertigt, lässt sich sehr klein "zusammenfalten" und kann mit verschiedenen Rädern kombiniert werden. Gewicht, je nach Rädern, zwischen 4,4 und 5,2 kg. Bis auf das Gewicht sehr empfehlenswert.

 

Decksluken

Ein Erfahrungsbericht von Karsten Friedrich (u.a. an der korsischen Küste unterwegs):

Decksluke geschlossen"Da Dich die Luken offenbar am meisten interessierten (wohl auch schon etliche Verrenkungen veranstaltet, um ans Gepäck zu kommen, hihi??), mehr dazu:
Die Philosophie der Luken passt!
Keine Riesen-Dinger mit Reissverschluß und so wie bei Klepper, auch keine starren Lukendeckel wie bei Feathercraft, sondern ca. 15 cm große Sperrholzringe, die an die Haut genäht wurden, "Durchgriffe" mit wasserdichtem Eingriff ( ähnlich den Packsäcken - nur keine Schnalle, sondern Klett) und obendrauf, quasi als Spritzdecke nochmal eine Abdeckung.

Decksluke geöffnetDer Vorteil liegt auf der Hand: ohne irgendwas vom Boot abmontieren zu müssen (nachteil bei Klepper und Feathercraft), kommt man bequem ans Gepäck. Die Packsäcke lassen sich so Richtung Bootsmitte schieben und Kleinkram kommt in die ansonsten nur schwer erreichbaren Enden des Kahns. Einschließlich Büchsen passt alles da durch! Mein Begleiter auf Korsika war echt neidisch und schwor sich, wenn er mal ne neue Haut bei Pouch kauft, dann nur mit Luken!!"

 

 

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26.06.2000