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Spantenbefestigung bei Pouchbooten

von Jens Kraeplin

Die Befestigung der Spanten an der Bordwand wurde in den letzten Jahrzehnten Poucher Faltbootproduktion mehrfach geändert. Einige Lösungen verursachte schon bei manchem Paddler Frust und forderte den Bastler zu Neuentwicklungen heraus.
Hier ein paar Tipps, wie man sich mit den originalen Lösungen arrangieren oder diese bastelnder Weise verbessern kann:

 

Warum soll ich eigentlich den Spant überhaupt befestigen? Reicht nicht die Spannung der Bootshaut aus?

Die Spanten vom RZ85-1, -2, -3, des E65 und des Z80 besitzen an der Seite eine ausgeklinkte Form, die genau in die entsprechende Stelle der Bordwand paßt und so mit dieser formschlüssig verbunden ist. Der Spant muß aber zusätzlich in dieser eingebauten Lage arretiert werden, sonst kann er beim Anheben des Bootes oder ähnlicher Krafteinwirkung aus der Bordwand springen. Folge: Eine Ecke des Spants versucht, das Deck zu durchbohren. Welche Probleme der Faltbootfahrer hat, falls ein Spant dies mal schafft (z. B. bei morschem Baumwolldeck alter Boote) kann man sich leicht ausmalen.

 

Originalkonstruktion für E65-1, RZ85-1, -2, Z80

In schöner Handarbeit wurden bei Pouch an jeder Bordwand Riemen aus PVC-Material (Bootshaut) befestigt. Sie laufen durch zwei Langlöcher (Schlitze) in der Bordwandquerstrebe neben dem Spant und haben am anderen Ende eine Lochöse.

Der Riemen wird um den Spant gezogen, die Lochöse wird auf die Schraube, die im Spant sitzt, gelegt. Fertig!

Solange die Fertigungstoleranzen eingehalten wurden und die Teile bei den alten Booten noch in Ordnung sind, ein Kinderspiel.
Probleme gibt es bei Ersatzteilen aus anderen Bootschargen, weil manchmal der Riemen zu kurz oder zu lang ist.

 

Basteltipp:
Mit kleinem Aufwand kann man kaputte Riemen oder solche falscher Länge ersetzen. Material: PVC-Haut, Kielstreifen, Schlagösen aus dem Seglerbedarf, Einkomponenten- oder Zweikomponenten-Kleber für elastische Materialen. Zuerst die Öse in den Riemen schlagen, diesen dann am Boot anpassen. Die genaue Länge der Riemen bestimmt man am eingesetzten Spant, der Riemen wird nach dem Einfädeln in die beiden Schlitze an der Bordwand zusammengeklebt, alternativ mit einem heißen Messer o.ä. verschweißt wie beim Flicken der PVC-Haut.

 

Originalkonstruktion für E65-2, RZ85-3

Um 1972 wurde bei Pouch einiges in der Bootskonstruktion geändert. Kaum einer behauptet, daß die Qualität besser wurde. Wohl um die Fertigung effektiver zu gestalten und die Toleranzen in der Konstruktion zu vergrößern, wurde auch die Spant-Befestigung geändert. Das "Kinderspiel" wurde durch ein mühseliges Einfädeln loser Riemen abgelöst.

Die Spanten besaßen nun Schlitze an den Seiten, durch die lose mitgelieferte kleine Riemen (wieder aus PVC-Material, mit zwei D-Ringen oder später mit "GST"-Schnalle) gefädelt wurden. Nutzt man diese Lösung, ist unbedingt zu beachten, daß die Riemen durch die Schlitze im Spant und hinter den Bordwandquerstreben verlaufen!!!

Schlingt man die Riemen nur um den Spant, wird dieser in vielen Fällen nicht in seiner Position gehalten, und das eingangs geschilderte Problem tritt auf: Der Spant rutscht aus der Bordwand. Die folgenden Bilder zeigen die richtige Position am Spant 2 eines RZ85-3. Spant 1 und 7 werden übrigens durch die Spannung der Bordwand ausreichend gehalten, so daß dort keine Riemen nötig sind.

Als Ersatz für die Riemen eignen sich z.B. auch Bindestrapse, bündelweise für den einmaligen Gebrauch im Baumarkt gekauft.
Wichtig nur: Riemen immer durch das Langloch, sonst kann man sich die Mühe sparen! Aber die wohl cleverste Bastellösung für diese Spanten beschreibt Bernhard Wanders.

 

Originalkonstruktion RZ85 "Exquisit"

An vielen Stellen gibt es unübersehbare Hinweise, daß der Name dieses Bootes falsche Tatsachen vortäuscht. Der Vorteil der Spanten besteht immerhin darin, daß sie sich prima verpacken lassen, weil sie so schön flach sind... Befestigt werden sie an der Bordwand nicht durch Ausklinkung der Spantform, sondern nur durch kleine Bleche an den Bordwandquerstreben, die in Langlöcher in den Spanten gesteckt werden.

Sie können jedoch gelegentlich durch Verformung/ Verwindung des Spantes (! Kein Scherz!) herausspringen.

Basteltipp:
Wer hier die Spanten zusätzlich befestigen will, nimmt Riemen, die er um die Spanten und die Bordwandquerstrebe schlägt. Besser ist es, die Bleche derart mit Löchern zu versehen, daß durch diese nach der Spantmontage ein Splint oder ein Ring gesteckt werden kann. Damit ist der Spant gut vor dem Herausrutschen gesichert.

 

Mehr zum Thema:

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Jens Kraeplin & Marian Gunkel, 24.03.2002