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Verbesserte Steuerung

Von Jürgen und Jutta Engert (die Poly's)

 

Das Problem:

Ein geübter Paddler kommt ja auch ganz gut ohne Ruder aus. Das kleine halbelliptische Ruderblatt der damals erhältlichen Steuerung spielte also sowieso nur im Schlepp, bei Motorfahrt oder zum Segeln eine wichtige Rolle.
Ausgerechnet zum Segeln war es aber viel zu klein. Bei größeren Wellen hing es manchmal hilflos für einen Augenblick frei in der Luft. Wir haben schon damals die unterschiedlichsten Varianten im Selbstbau vergrößerter Ruderblätter gesehen.
Dann die leidige Fußbetätigung! Auf einer Jolle weiß man immer, wo man die Pinne findet. Die verschiedenen Arten von Pedalen, Gurtschlaufen oder einfach zu Schlingen geknoteten Steuerleinen schienen uns allesamt nicht sehr vertrauenserweckend.
Wir kauften eine Steuerleiste, die auf einem dicken Sperrholzklotz drehbar war. Der Klotz wurde auf der Bodenleiter befestigt und die Leinen zum Heck schön gleichlang gespannt. Leider konnte man dieses Ding nicht stufenlos auf unterschiedliche Beinlängen einstellen. Außerdem löste sich bald das Drehgelenk in seine Einzelteile auf. Kein Wunder bei einer so faltbootuntypischen starren Technik.

 

Die Lösung:

Auf die Steuerung richtete sich also der erste Bastelangriff.
Der Schlitz im Ruderkoker wurde mit einer Flachfeile mühselig etwas verbreitert und das Ruderblatt gegen ein fast doppelt so großes Pouch-Schwertblatt ausgetauscht.
Beim Paddeln oder bei wenig Wind konnte man es mit dem Ruderaufholer ganz flach einstellen, so dass es nicht mehr Widerstand als das Originalblatt entwickelte. Wurden Wind und Wellen kräftiger, konnte man es sehr weit (fast senkrecht) hinablassen. In der tiefsten Einstellung lag ein Teil des Blattes vor der Drehachse, so dass sich teilweise ein Balanceeffekt einstellte und die erforderlichen Fußkräfte spürbar geringer wurden. Selbst auf der Müritz bei abenteurlich hohen Wellen ging uns nie mehr die Ruderwirkung verloren.

Der dicke Holzklotz wanderte in den Ofen und wurde durch eine sehr einfache Aufhängung aus zwei wasserfesten Leinen ersetzt, die vom Drehpunkt der Steuerleiste unter einem Brett der Bodenleiter hindurch nach oben über die Seiten der Vorderlehne zurück zum Drehpunkt verliefen. Die Länge dieser Leinen konnte man, wie auch die Länge der eigentlichen Steuerleinen, mit stabilen Zeltspannern stufenlos verändern und damit auf jede Beinlänge einstellen. Über die vorderen Spannleinen war es sogar möglich, die Höhe der Pedalleiste zu verändern, je nachdem ob man lieber mit dem Spann oder mit den Zehen steuerte. Waren alle Leinen straff gesetzt, eine sehr zuverlässige und bequeme Lösung mit einer faltbootmäßigen Elastizität.

Die Funktionssicherheit und die Ruderwirkung verbesserten sich enorm. Im Notfall konnte sogar der Vorschoter mal mit einer Hand nach hinten greifen und das Boot steuern. Später haben wir dann noch die Enden der Leiste nach Seemannsart straff mit Baumwolleine umwickelt um die Fußsohlen zu schonen. Bis heute verwenden wir diese Steuereinrichtung nahezu unverändert.

 

Mehr zum Thema:

 

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Marian Gunkel, 16.03.2000